Der Blog zur Rosen-Huus World Jampionship

Das Jampionship-Tagebuch

Marmelade geht anders

World Marmalade Awards

Wer weiß, wenn ich gewusst hätte, was man unter „Marmalade“ versteht und ich mit Erfolg an den World Marmalade Awards teilgenommen hätte, ob ich jemals auf die Idee gekommen wäre, die Rosen-Huus World Jampionship zu organisieren… In diesem Beitrag erfahren Sie alles über die Hintergründe der Jampionship und weshalb ich England (trotz allem) so liebe.

Wie alles begann

Großereignisse wie die Rosen-Huus World Jampionship fallen nicht vom Himmel. Sie reifen. Jahrelang. Als Idee in meinem Kopf. Doch irgendwann müssen sie raus. Wollen das Licht der Welt entdecken und realisiert werden. Und nun ist es soweit: Wir nehmen das Projekt Rosen-Huus World Jampionship nach rund 10 Jahren „Planung“ endlich in Angriff.

Eine Idee aus einer anderen Welt

Ehrlich gesagt sind die Rosen-Huus World Jampionship das Ergebnis einer großen persönlichen Enttäuschung. Denn die Idee einen Wettbewerb für die beste Marmelade der Welt zu machen, stammt nicht von mir. Sie kommt, wie viele liebevoll schrulligen Ideen, von der Insel. Also jenem Teil von Europa, welcher glaubt kein Teil von Europa zu sein.

Die Engländer lieben Wettbewerbe. Sie sind sich von Klein auf gewohnt, sich im Wettstreit zu behaupten. Und davon gibt es viele. Es beginnt mit harmlosen Zeichnungen und Basteleien im Schulalter und endet in absurden Wettrennen, in denen es (sprichwörtlich) darum geht einem den Abhang runterrollenden Käse nachzustürzen. Das ist natürlich gefährlich und deshalb verboten. Findet aber trotzdem jedes Jahr statt.

Auf der Suche nach britischer Skurrilität bin ich auf einer Reise im Jahr 2012 auf einen Wettbewerb gestoßen, bei dem es darum geht, die beste Marmelade zu küren: Die World Marmalade Awards. Der Wettbewerb ist 2005 ins Leben gerufen worden. Inzwischen beteiligen sich Jahr für Jahre Tausend begeisterte Marmeladen-Köchinnen und -Köche an diesem Spaß.

Die große Herausforderung…

Für mich war das keine Frage: Ich musste daran teilnehmen. Natürlich nicht nur zum Spaß, sondern um zu gewinnen. Aus diesem Grund habe mir den Kopf darüber zerbrochen, mit welchen besonderen Effekten man aus der Masse herausstechen und den Sieg einheimsen könnte. Nach einiger Zeit war ich bereit und habe mich mit einer riesigen Auswahl an Zutaten in unserer Küche breit gemacht.

Dazu muss man wissen, dass ich zwar leidenschaftlich gerne koche, aber mein ganzes Leben noch nie selbst Marmelade gekocht habe… Egal, denn das würde mir erlauben, quasi „out of the box“ zu denken und etwas völlig Neues zu kreieren.

Als ich die ersten Probeversuche am Laufen, bzw. am Kochen hatte, nahm ich mir die Mühe mir die Wettbewerbsbedingungen einmal genauer anzuschauen. Genau genommen hatte ich die noch nie gelesen, sondern nur die Anekdoten rund um den Wettbewerb. Etwa die Geschichte vom australischen Ehepaar, welche getrennt voneinander am Wettbewerb teilnahmen und sich eifersüchtig dabei beobachteten und eifrig darauf bedacht waren, dem „Gegner“ keinen Einblick in ihre Tricks zu gewähren…

… und die noch größere Enttäuschung

Als ich also dabei war, mir die Wettbewerbsbedingungen zu verinnerlichen, bin ich mit der mir bislang unbekannten Tatsache konfrontiert worden: Marmeladen bestehen nur aus Zitrusfrüchten und der Hauptwettbewerb sogar ganz klassisch nur aus Orangen!

Welche Enttäuschung, denn ich hatte zwar die halbe Fruchtabteilung unseres griechischen Obst- und Gemüsehändlers leergeräumt. Auf Orangen bin ich allerdings nicht gekommen.

Wütend und frustriert habe ich mich darauf von der Idee verabschiedet, mich an den Dalemain World Marmalade Awards zu beteiligen. Die Zutaten blieben zum Ärger meiner Frau noch ein paar Tage in der Küche liegen, während ich mich in Gedanken mit der Planung einer Konkurrenzveranstaltung beschäftigte. Ihr Name war rasch gefunden: World Jampionship!

Mit der Realisierung meiner Pläne ist es dann allerdings lange nicht vorangegangen. Doch nun ist die Zeit gekommen, diese Pläne aus der geistigen Schublade zu nehmen und das Projekt endlich zu starten.

Hello World: Hier kommen die Rosen-Huus World Jampionship

Die World Marmalade Awards bleiben dabei das Vorbild. Nicht hinsichtlich der Kommerzialisierung, welche das Festival inzwischen durchgemacht hat. Was mich begeistert ist die Freude und die Begeisterung, welche die Teilnehmer mitbringen. Der Wettbewerb soll in erster Linie Spaß machen.

In zweiter Linie wäre es ein wunderbarer Anlass, neue Freunde für die Sache der Rose zu gewinnen und alte miteinander in Verbindung zu bringen. Genau so, wie das den Engländern Jahr für Jahr gelingt. Kult eben.

In diesem Sinne und Geiste wollen wir das Projekt Rosen-Huus World Jampionship nun in Angriff nehmen. Möge der Beste (oder die Beste) gewinnen!